Die Chemie stimmt – damals wie heute
25 Jahre proALPHA
Als ZIEHL-ABEGG vor 24 Jahren nach einer Standard-ERP-Lösung suchte, bestand proALPHA zwar erst aus drei Modulen. Doch kein anderer ERP-Anbieter war in der Lage, die ganz speziellen Anforderungen des Mittelständlers zu erfüllen. Und da es großes Vertrauen in das Pfälzer Software-Start-up gab, wagte das Unternehmen aus Künzelsau einen mutigen Schritt: Gemeinsam mit proALPHA wurden die fehlenden Funktionalitäten entwickelt und Zug um Zug eingeführt.
Im Jahr 1993 begann beim Ventilatoren- und Motorenhersteller ZIEHL-ABEGG der Auswahlprozess für eine neue ERP-Software. Da konnte das Familienunternehmen bereits auf eine über 80-jährige Geschichte zurückblicken. So waren zum Beispiel die ersten Luftschiffe, die den Ozean überquerten, mit Umformern der in Berlin gegründeten Elektrofirma ausgerüstet. Heute stecken die Komponenten von ZIEHL-ABEGG in Wärme- und Kältetechnikanlagen, Reinräumen und Lüftungsanlagen ebenso wie in Elektrobussen, Eisenbahnen oder Personen- und Lastenaufzügen.
16 ERP-Lösungen kamen unter die Lupe
„Das damals bei uns eingesetzte Warenwirtschaftssystem stieß immer mehr an seine Grenzen“, erinnert sich der heutige IT-Leiter Alfred Göttel. Seinerzeit stand er noch als Leiter Qualitätsmanagement auf der Anwenderseite. Rund 1100 Mitarbeiter hatte ZIEHL-ABEGG zu diesem Zeitpunkt und das Geschäft fokussierte sich vor einem Vierteljahrhundert fast ausschließlich auf den deutschsprachigen Raum.
Auf der Suche nach einer passenden Standardsoftware nahmen die EDV-Verantwortlichen bei ZIEHL-ABEGG insgesamt 16 ERP-Lösungen unter die Lupe. Erklärtes Ziel: Sie sollte möglichst viele der Prozesse in dem Unternehmen abdecken. Drei Anbieter kamen schließlich in die engere Auswahl. Doch bei den hohen Anforderungen des Mittelständlers mussten auch sie passen. „Keines der näher in Augenschein genommenen Systeme erfüllte all unsere Vorgaben“, sagt Göttel.
So sollten bestimmte Arbeitsabläufe mithilfe von Workflows automatisiert werden können – etwa zum Erstellen von Angeboten. Auch eine Ähnlichkeitssuche stand im Lastenheft. Denn angesichts einer sehr hohen Variantenvielfalt wollte ZIEHL-ABEGG bei jeder Kundenanfrage herausfinden, ob das gewünschte Produkt zu einem früheren Zeitpunkt in dieser Form oder in einer ähnlichen Variante schon einmal hergestellt wurde. Oder ob es neu entwickelt werden muss, was sich natürlich auf den Angebotspreis auswirkt.
Vertrauensverhältnis gab den Ausschlag
Da es keine fertige ERP-Lösung am Markt gab, die sämtliche Anforderungen von ZIEHL-ABEGG abbilden konnte, wählte der Mittelständler einen eher ungewöhnlichen Weg. Mit proALPHA entschied er sich für einen Partner, mit dem die gewünschte Funktionalität über die nächsten Jahre hinweg gemeinsam entwickelt werden konnte. Dafür nahm man auch in Kauf, dass das neue ERP-System in der Version 1.0 zunächst nur aus den drei Modulen Auftragsbearbeitung, Materialwirtschaft und Einkauf bestand.
Bei dieser Investitionsentscheidung – so der IT-Leiter – habe vor allem das hervorragende Vertrauensverhältnis zwischen den Entscheidern bei ZIEHL-ABEGG und proALPHA den Ausschlag gegeben: „Da hat einfach die Chemie gestimmt.“
Im Rückblick habe der gemeinsame Weg aus einem ständigen Geben und Nehmen bestanden, der für alle Beteiligten von Nutzen gewesen sei. Die Entwicklung neuer Funktionalitäten und der Rollout der Software erfolgten so Schritt für Schritt, bis proALPHA schließlich an Ostern 1996 komplett live gehen konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde das Altsystem parallel betrieben und Stück für Stück abgelöst.