• Start
  • Öko? Logisch! Wenn Digitalisierung auf Nachhaltigkeit trifft

Unser Lesetipp

Aktuelle Posts

Öko? Logisch! Wenn Digitalisierung auf Nachhaltigkeit trifft

Lesedauer: 4 Minuten 10.05.2022 Aktuelles & Trends

Die guten und schlechten Seiten der Digitalisierung beim Thema Nachhaltigkeit

Digitale Transformation und Nachhaltigkeit – zwei essenzielle Elemente unserer Lebenswelt, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten. Denn als stärkste Transformationskraft des 21. Jahrhunderts drängt die Digitalisierung das nachhaltige Handeln scheinbar in den Hintergrund: „Schneller, höher, weiter“ war bisher das Motto. Doch genau dort liegen auch die Chancen. Mit dem Umbau von Organisationen, der Anpassung von Prozessen und der Erschließung neuer Märkte auf einer digitalen Basis kann auch das Denken und Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit weiterentwickelt werden.

Wie wirkt sich Digitalisierung auf die Umwelt aus?

Die guten und schlechten Seiten der digitalen Transformation

Die positiven Aspekte der Digitalisierung zeigen sich dort, wo sie hilft,

  • Energie zu sparen und somit Emissionen zu vermindern,
  • Ressourcen zu schonen und
  • besser zu recyceln.

Außerdem kann die digitale Transformation an den bestimmten organisatorischen Stellschrauben drehen:

  • Aufbau von dezentralen Energiesystemen im Zuge der Energiewende
  • Optimierung von Produktionsprozessen
  • Steuerung von Lieferketten

Die negativen Umweltaspekte sind in denselben Punkten zu finden. Denn die Digitalisierung ist nicht virtuell. Dahinter stehen Geräte wie Smartphones, Computer und Kommunikationsnetzwerke, die Energie und Materialien verbrauchen sowie CO2-Emissionen produzieren.
Außerdem stecken in der Elektronik viele wertvolle und zum Teil kritische Rohstoffe, die nicht immer recycelt werden können. Mit der Entsorgung von Altgeräten entsteht Elektronikschrott – eine der am schnellsten wachsenden Abfallkategorien und ein Umweltproblem, das es aktuell noch zu lösen gilt. Ziel der Digitalisierung muss es also sein, eine Effizienzrevolution auszulösen: Dinge besser und schneller machen.

Bedeutet ökologisch automatisch teuer?

Eines der hartnäckigsten Vorurteile zum Thema Nachhaltigkeit ist die Behauptung, dass ökologisches Handeln immer teurer ist. Wenn neue Technologien entwickelt werden, sind sie mit Markteinführung meist preisintensiver als lang erprobte Modelle.

Jedoch bleibt die technische Entwicklung nicht stehen, sodass die Kosten im Laufe der Zeit immer weiter gesenkt werden – das trifft auch auf Erfindungen mit ökologischem Schwerpunkt zu. Ein Beispiel: Erneuerbare Energien wie Solar- und Windenergie zählen mittlerweile weltweit zu den billigsten Möglichkeiten der Stromerzeugung.

Zudem hat der klassische „Umweltschutz“ der 80er- und 90er-Jahre ausgedient, bei dem es darum ging, Schadstoffe nachträglich herauszufiltern. Ökologie bedeutet heute, erst gar keine Verschmutzungen oder Abfälle entstehen zu lassen, dadurch Ressourcen und Arbeitskraft zu sparen und Kosten zu vermeiden. Die drei großen Schwerpunkte, die bereits bei der Projektplanung berücksichtigt werden sollten, sind aktuell:

  • integrierter Umweltschutz
  • nachhaltiges Design
  • ökologische Geschäftsmodelle

Vor allem am Finanzmarkt spielt ökologisches Handeln eine immer wichtigere Rolle. Denn er reagiert sensibel darauf, wenn Unternehmen ihre Öko-Performance nicht nachweisen können.

Konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen

Daten, Reorganisation und niedrige Einstiegshürden stehen im Fokus, wenn es um Digitalisierung und Nachhaltigkeit in Unternehmen geht. Dabei bedingen sich beide Aspekte: Wer die digitale Transformation im eigenen Unternehmen vorantreibt, handelt fast immer nachhaltiger. Und wer Nachhaltigkeit betreiben will, begreift die Digitalisierung als solide Basis.

Schritt 1: Daten erfassen und nutzen

Mithilfe digitaler Daten lassen sich beispielsweise Maschinen und Anlagen besser steuern und flexibel fahren. So ist eine bedarfsgerechte Anpassung von Lasten möglich. Die Produktion wird insgesamt effizienter – bei optimal kontrollierten Maschinen kann es bis zu 30 Prozent Einsparpotenzial geben. Um diese Daten auszulesen und in Erkenntnisse für das eigene Unternehmen umzuwandeln, ist die Digitalisierung eine wichtige Voraussetzung.

Schritt 2: Unternehmen neu organisieren

Wer nachhaltig agieren möchte, sollte in Kreisläufen denken. Kreislaufwirtschaft und Remanufacturing sind dabei zwei entscheidende Schlagworte. Es geht darum, mehr Wertschöpfung ohne negative Umwelteinflüsse zu erzeugen – also beispielsweise das Dienstleistungsangebot auszubauen oder mit der gleichen Materialmenge eine bessere wirtschaftliche Leistung zu erzielen.

Geschäftsmodelle wie Pay-per-Use setzen auf die Langlebigkeit von Produkten und eröffnen damit neue Märkte für Unternehmen. Ziel ist es, Maschinen, Anlagen und Waren zu vermieten oder zu verleasen statt sie zu verkaufen. So kann eine zusätzliche Wertschöpfung generiert und eine längere Kundenbeziehung aufgebaut werden. Zudem weiß der Vermieter jederzeit, was gerade mit seinem Asset (z. B. der Maschine) passiert und wo in Zukunft Probleme entstehen können. Im Rahmen der Predictive Maintenance können diese frühzeitig erkannt und ihnen schon vor der Entstehung entgegengewirkt werden.

Schritt 3: Einstiegshürden senken

Konkrete Handlungsempfehlungen zur Digitalisierung und damit verbundenen Nachhaltigkeitsentwicklung sind immer von der Unternehmensgröße und -struktur abhängig. Wichtig ist es in jedem Fall, die digitale Transformation als Prozess zu verstehen und folgende Gesichtspunkte für sich selbst klar zu definieren:

  • Wo gestalte ich interne Abläufe digital effizienter und kann womöglich automatisieren?
  • Wo kann ich mit Daten arbeiten?
  • Wo kann ich neue digitale Geschäftsmodelle aufbauen?

Bei diesen Überlegungen sind ein klarer Blick und das Bewusstsein, dass unser Handeln als Menschen immer ökologische Folgen hat, wichtige Voraussetzungen. Wir stehen permanent in Konflikten und müssen Entscheidungen treffen – die wir nicht immer zu 100 Prozent perfekt gestalten können. In der Konsequenz bedeutet das: Chancen und Risiken genau zu kennen und gegeneinander abzuwägen, um eine möglichst effiziente Mischung aus Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu erreichen. Das geht nur mit der nötigen Gelassenheit, um den Weg step by step zu beschreiten.

You want this really cool thing to download.

Download The Thing!

placeholder_200x200
    Copyright © 2024 proALPHA GmbH | Datenschutz | Impressum