KI im Maschinen- und Anlagenbau: schnell entscheiden, flexibel liefern

    Beitrag von Patrizia Rodacki

    Online-Redakteurin bei Proalpha

    Veröffentlicht: 31. Oktober 2025

    Zuletzt aktualisiert: 13. November 2025

    Das Wichtigste in Kürze

    KI im Maschinen-und Anlagenbau analysiert Produktionsdaten in Echtzeit, erkennt Muster automatisch und steuert Fertigungsprozesse selbstständig. Dabei übernimmt sie kritische Aufgaben wie Fehlervorhersage, Qualitätsprüfung und Prozessanpassung ohne menschlichen Eingriff.

    KI im Maschinenbau

    • Predictive Maintenance: Sensordaten prognostizieren Maschinenverschleiß und terminieren Wartungen automatisch.
    • Qualitätskontrolle: Kamerasysteme identifizieren Oberflächenfehler und sortieren defekte Bauteile direkt aus.

    KI im Anlagenbau

    • Digitale Zwillinge: Virtuelle Anlagenmodelle simulieren komplette Produktionsabläufe vor dem physischen Bau
    • Adaptive Prozesssteuerung: Algorithmen justieren Temperaturen, Drücke und Durchflussraten automatisch für optimalen Wirkungsgrad.

     

    Montagmorgen, 7:45 Uhr: Der Geschäftsführer eines mittelständischen Anlagenbauers nimmt den ersten Anruf des Tages entgegen. Ein langjähriger Industriepartner fragt: „Unsere Produktion startet früher als geplant. Könnten Sie die Anlage zwei Wochen eher liefern?"

    Die Entscheidung muss schnell fallen: Sind kritische Komponenten verfügbar? Schafft die Konstruktion die geplanten Optimierungen? Welche Projekte müssten zurückgestellt werden? Eine Zusage könnte den Auftrag sichern, eine Absage die Kundenbeziehung belasten.

    Solche Anfragen sind im Maschinen- und Anlagenbau alltäglich. Verschiedene Bereiche arbeiten parallel, viele Produkte sind Unikate und haben Lieferzeiten von Monaten, Abstimmungen sind komplex. Die zentrale Frage für Geschäftsführer: Kann KI im Maschinen- und Anlagenbau diese Koordination verbessern und wo lohnt sich der Einsatz konkret? Das erfahren Sie in diesem Artikel.

     

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    Was ist KI im Maschinen- und Anlagenbau?

    Künstliche Intelligenz im Maschinen- und Anlagenbau bezeichnet Systeme, die vor allem 3 Aufgaben übernehmen: Sie analysieren kontinuierlich Produktionsdaten, erkennen Muster und treffen automatisch datenbasierte Entscheidungen zur Prozessoptimierung.

    Die Technologie kommt dabei zur rechten Zeit: Unterbrochene Lieferketten erschweren die Planung, globaler Wettbewerb erhöht den Kostendruck und der Fachkräftemangel verschärft sich weiter. Hinzu kommt die starke Abhängigkeit von Abnehmerbranchen wie der Automobilindustrie, die selbst tiefgreifende technologische Umwälzungen durchläuft.1 Laut einer Studie aus dem Jahr 2025 zufolge nutzen bereits 79 Prozent der befragten Unternehmen generative KI oder planen deren Einsatz.2

    Wie verändert KI die moderne Maschinenfertigung?

    KI-Systeme im Maschinenbau übernehmen folgende Kernfunktionen: Sie prüfen die Qualität durch Bilderkennung, prognostizieren Wartungsbedarfe zur Vermeidung ungeplanter Ausfälle und steuern Fertigungsprozesse flexibel für optimale Produktionseffizienz. Dabei analysiert künstliche Intelligenz in Fertigungsanlagen Millionen von Sensordaten kontinuierlich, um daraus zu lernen und sich immer weiter zu verbessern.

    Wie optimieren KI-Technologien den Anlagenbau?

    Anlagenbau-KI optimiert insbesondere die Anlagenplanung, Energieeffizienz und Prozesssicherheit.
    Digitale Zwillinge (eine computergestützte Kopie einer realen Anlage, die alle technischen Details und Betriebsabläufe exakt nachbildet) liefern dabei schnellere Ergebnisse. Das digitale Abbild verhält sich genauso wie ihr physisches Gegenstück und reagiert auf Veränderungen in Echtzeit.

    Daraus ergeben sich konkrete Planungsvorteile:

    • weniger Entwicklungszeit durch Vorab-Simulation
    • weniger Fehler durch virtuelles Testen
    • weniger kostspielige Änderungen in der Bauphase

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    Podcast

    Verlieren Sie bei komplexen Maschinenprojekten den Überblick über Kosten, Termine und Auslastung? Ein leistungsstarkes ERP-System schafft Transparenz. Florian Trzeciok, Expert Consultant bei Proalpha, erklärt, worauf es bei der Systemauswahl wirklich ankommt.

    Wie wird KI im Maschinenbau eingesetzt?

    Der Einsatz von KI im Maschinenbau konzentriert sich vor allem auf Qualitätskontrolle, vorausschauende Wartung, Produktionsoptimierung und Kommunikation:


    Wesentliche Vorteile der Maschinenbau-KI:

    Qualitätskontrolle

    • Fehlererkennungsgenauigkeit: höher als bei manueller Prüfung
    • Prüfgeschwindigkeit: schneller als menschliche Inspektion
    • Konsistenz: keine Schwankungen in der Ausführung

    Vorausschauende Wartung

    • Ungeplante Stillstände: deutliche Reduktion durch rechtzeitige Wartung
    • Wartungskosten: bedarfsgerechte Instandhaltung statt fester Intervalle
    • Maschinenlebensdauer: Verlängerung durch optimale Wartungszeitpunkte

    Produktionsoptimierung

    • Ausschussrate: deutlich niedriger durch konstante Prozessüberwachung
    • Energieverbrauch: weniger Verbrauch durch optimierte Prozessführung
    • Durchsatzzeit: Zeitersparnis durch intelligente Maschinenbelegung

    Kommunikation

    • Einarbeitungszeit: erhebliche Reduzierung für neue Mitarbeiter
    • Störungsbehebung: Viele Probleme werden ohne Servicetechniker gelöst.
    • Wissensdokumentation: automatische Speicherung aller Lösungsschritte

    Wie gelingt die Integration von KI in bestehende Produktionsumgebungen?

    Die KI-Integration für die Konstruktion im Maschinen- und Anlagenbau erfolgt in 3 praktischen Schritten: Bestehende Anlagen werden mit Kamerasystemen nachgerüstet, an einer Maschine pilotiert und für Anlagenfahrer einfach bedienbar. Die Details:

    Einstieg in KI im Maschinen- und Anlagenbau

    Schritt 1: Nachrüsten statt Neukauf

    • Industriekameras installieren &  KI-Software nutzen
    • An bestehende Fertigungslinien montieren
    • Produktion läuft weiter, kein Stillstand nötig

    Schritt 2: Klein starten, sicher skalieren

    • Pilotprojekt an einer Maschine starten
    • 2-3 Monate testen
    • Bei Erfolg: auf weitere Anlagenabschnitte ausweiten

    Schritt 3: Einfach bedienen

    • Per Touch an der Maschinensteuerung steuern
    • Deutsche Sprachausgabe nutzen
    • Prüfergebnisse direkt ablesen
    • Anlagenfahrer in wenigen Tagen schulen

    ERP-Lösungen für den Maschinen- und Anlagenbau

    Wie lösen ERP und KI die Herausforderungen im Maschinen- und Anlagenbau?

    Die Unklarheit über benötigte IT-Technik und Kosten: Das sind wesentliche Sorgen eines Geschäftsführers, dessen Maschinenbauunternehmen seit Monaten über die ERP-Einführung nachdenkt. Welche Computer, Netzwerke und Software werden tatsächlich benötigt?

    Noch kritischer ist die Befürchtung, dass es während der Umstellung zu Stillständen kommt, die Kundenaufträge gefährden könnten.
    Moderne und Ki-gestützte ERP-Systeme eliminieren diese Unsicherheiten, da keine eigenen Server oder komplizierte Software-Installation nötig sind. Alles läuft über das Internet.

    Eine schrittweise Umstellung mit Parallelbetrieb verhindert die gefürchteten Stillstände: Alte und neue Systeme laufen gleichzeitig, bis alles einwandfrei funktioniert.
    Wir bei Proalpha sehen KI als natürliche Erweiterung dieser bewährten Lösungen für den Anlagen- und Maschinenbau: Die automatische Analyse von Arbeitsabläufen und vorausschauende Problemerkennung bieten eine zusätzliche Absicherung.

    Success Story: emz Hanauer

    Der Hersteller von Sensorik-Komponenten und Baugruppen mit 1.600 Mitarbeitern kämpfte mit veralteten Wiederbeschaffungszeiten, was verlässliche Terminzusagen bei kurzfristigen Kundenanfragen vereitelte.

    Mit der Kombination aus Proalpha ERP und der KI-Lösung von NEMO entstand eine intelligente KI-Logistik:

    • Das System prüfte 2.500 Kaufteile auf optimale Wiederbeschaffungszeiten.
    • 3.000 Teile erhielten täglich KI-Verbrauchsprognosen mit Empfehlungen für Bestellzeitpunkte und -mengen.

    Das Ergebnis: Tagelange Abstimmungen wurden überflüssig. Die Antwort darauf, ob Komponenten verfügbar sind, wurde direkt im ERP System per Knopfdruck beantwortet.3

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    Proalpha: über 30 Jahre Expertise für den Mittelstand. Terminverschiebungen im Maschinen-oder Anlagenbau: Sind alle Bauteile für die Montage verfügbar? Lässt sich die Anlage termingerecht fertigstellen?

    Proalpha liefert die Antworten:

    - Echtzeit-Transparenz: Kosten, Termine und Ressourcen auf einen Blick
    - Integriertes Projektmanagement: Konstruktion, Einkauf und Fertigung verzahnt

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    Welche Vorteile bietet KI im Maschinen- und Anlagenbau?

    Künstliche Intelligenz im Maschinen- und Anlagenbau bietet mehrere konkrete Vorteile, darunter kürzere Reaktionszeiten bei Störungen, präzisere Wartungsplanung und schnellere Einarbeitung neuer Mitarbeiter – sowohl für Maschinenhersteller als auch für Maschinenbetreiber.

    Beiden hilft KI besonders beim Fachkräftemangel. KI-Assistenzsysteme unterstützen außerdem weniger erfahrene Mitarbeiter gezielt in Expertenbereichen, die außerhalb ihrer bisherigen Erfahrung liegen.

    Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

    Vorteile für Maschinenersteller

    • Neue Umsatzquellen: Datenbasierte Services generieren wiederkehrende Erlöse über die Maschinenlebensdauer.
    • Serviceeffizienz: Ferndiagnose und KI-Fehlererkennung reduzieren Reisekosten und Reaktionszeiten.

    Vorteile für Maschinenbetreiber

    • Höhere Verfügbarkeit: Vorausschauende Wartung verhindert ungeplante Stillstände und Produktionsausfälle.
    • Geringere Betriebskosten: Optimierte Energie- und Materialnutzung senken die Stückkosten messbar.

     

    Anlagen- und Maschinenbau der Zukunft: mit KI schneller zur Lösung

    Künstliche Intelligenz im Maschinen- und Anlagenbau verwandelt Drucksituationen in schnelle und zuverlässige Antworten. Statt tagelanger Klärungsschleifen erhalten Geschäftsführer innerhalb von Minuten eine fundierte Entscheidungsgrundlage, inklusive Risikobewertung. Dadurch ist nicht nur der aktuelle Auftrag gesichert: Auf lange Sicht steigt die Zahl profitabler Zusagen und Kunden erleben das Unternehmen als zuverlässigen Partner.


    Quellen:

    1 Vgl. VDMA & Strategy & (2025): GenAI im Maschinen- und Anlagenbau – Vom Versprechen zur Profitabilität., S. 14-15.
    2 Vgl. ebd., S. 14 (Seitenzahl der 79%-Angabe)
    3Vgl. Nemo (2025): Case Study emz Hauner, S. 1-3.

    Patrizia Rodacki

    Online-Redakteurin bei Proalpha

    Als Redakteurin bei Proalpha schreibt Patrizia Rodacki über ERP, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Ihr Fokus liegt dabei auf dem industriellen Mittelstand. Sie erklärt anspruchsvolle Technologien so, dass sie für Entscheider und Anwender greifbar und umsetzbar werden.

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