KI in der Automobilindustrie: Qualität trifft Effizienz

    Beitrag von Patrizia Rodacki

    Online-Redakteurin bei Proalpha

    Veröffentlicht: 1. Dezember 2025

    Zuletzt aktualisiert: 4. Dezember 2025

    Das Wichtigste in Kürze

    KI in der Automobilindustrie automatisiert komplexe Produktionsprozesse und unterstützt durch die Analyse großer Datenmengen in Echtzeit. Sie durchdringt alle Bereiche der automobilen Wertschöpfungskette.

    Die 5 wichtigsten Anwendungsfelder:
    • Intelligente ERP-Systeme: Vorhersage von Lieferengpässen und vernetzte Geschäftsprozesse
    • Beschleunigte Fahrzeugentwicklung: Simulation von Materialien, optimierte Designs und verkürzte Entwicklungszeiten
    • Natürliche Sprachassistenten: verbesserte Fahrzeug-Kommunikation, personalisierte Services und intuitive Navigation
    • Optimierte Produktion: Fehlererkennung in Echtzeit und selbstlernende Systeme
    • Verbesserter Kundenservice: automatische Stimmungsanalyse und individuell angepasste Produktempfehlungen

    Rückläufige Absätze, disruptiver Wettbewerb und Transformation zur E-Mobilität: Die Automobilbranche schwächelt. Angesichts dieser Automobil-Entwicklung stellen sich viele mittelständische Betriebe die Frage: Gerade jetzt in KI investieren? Lohnt sich das überhaupt?

    Die drängenden Herausforderungen kennen Sie: trotz steigender Kosten wettbewerbsfähig bleiben und Lieferketten mit begrenzten Ressourcen optimieren, ohne dass die Qualität darunter leidet. 

    Während etablierte Unternehmen um Marktanteile kämpfen, entwickelt sich AI immer mehr zum zentralen Differenzierungsmerkmal. Doch was kann KI in der Automobilbranche wirklich leisten und welche Chancen eröffnet sie für mittelständische Unternehmen? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Anwendungsbereiche.

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    Webcast

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    Was ist Künstliche Intelligenz in der Automobilbranche?

    KI in der Automobilindustrie automatisiert Produktionsprozesse, beschleunigt die Fahrzeugentwicklung durch klar strukturierte Simulationen und erleichtert Fahrentscheidungen mittels Echtzeit-Datenanalyse. 

    Konkret bedeutet das: Intelligente Algorithmen simulieren Fahrverhalten und analysieren Materialien in der Entwicklungsphase. In der Produktion lernen KI-gesteuerte Roboter von menschlicher Expertise. Zusätzlich verbessern KI-Assistenten den Kundenservice durch personalisierte Unterstützung und Verkehrssituationsanalyse.

    Wie kann KI in der Automobilbranche die Fahrzeugentwicklung beschleunigen?

    Schnellere Entwicklungszyklen durch intelligente Algorithmen

    Die größten Zeitgewinne erzielt AI bereits durch virtuelle Testumgebungen für autonomes Fahren. Algorithmen generieren tausende Szenarien, die täglich im Straßenverkehr auftreten. Künstliche Intelligenz simuliert aber auch kritische Ausnahmefälle.¹

    Mit Künstlicher Intelligenz können Entwicklerteams Extremsituationen durchspielen, die auf realen Teststrecken kaum reproduzierbar wären. Versagt ein System im virtuellen Test, erstellt die KI sofort weitere Varianten zur Problemanalyse. So lassen sich zudem auch noch Monate an Testzeit und Millionen an Kosten für physische Prototypen sparen.2

    Umgekehrtes Design in der Materialwissenschaft

    Besonders vielversprechend scheint der Ansatz des umgekehrten Designs: Anstatt vorhandene Materialien zu testen, definieren Entwicklerteams zunächst die gewünschten Eigenschaften wie Stromleitung oder Rostschutz. Basierend darauf sucht die KI dann gezielt nach geeigneten Materialien.

    Engineering-Unternehmen setzen bereits auf maschinelles Lernen zur Fehlererkennung und nutzen fortschrittliche KI-Netzwerke für realistische 3D-Konstruktionen.

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    Podcast

    Abhängigkeiten in der Lieferkette, enormer Innovationsdruck, strenge Qualitätsanforderungen: Wie können ERP-Systeme hier entlasten? Unser Expert Consultant für Automotive Ralf Marchlewitz gibt konkrete Antworten.

    Wie verbessert KI in der Automobilindustrie Kommunikation und Kundenservice?

    KI im Kundenservice verbessert Abläufe in der Automobilbranche durch automatische Analyse von Feedback und personalisierte Betreuung rund um die Uhr. Dank generativer KI werden Interaktionen um einiges intuitiver: Führende Automobilhersteller integrieren bereits fortschrittliche Sprachassistenten in ihre Infotainment-Systeme, die natürliche Gespräche führen.3

    4.000 Teile, 8.500 Fahrzeuge: Wie ERP Variantenmanagement automatisiert

    Die Bürstner GmbH & Co. KG produziert jährlich rund 2.500 Wohnwagen und 6.000 Wohnmobile mit hoher Variantenvielfalt. Dabei zeigte sich die Herausforderung, 4.000 Einzelteile effizient zu verwalten und Fahrzeuge fehlerfrei zu konfigurieren.3

    Mit Proalpha ERP gelang es, den Konstruktionsaufwand deutlich zu reduzieren, Stücklisten automatisiert zu erstellen und Standorte nahtlos zu vernetzen.4 Diese ERP-Automatisierung legt den Grundstein für KI-gestützte Systeme.

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    Warum ist KI der nächste logische Schritt für ERP in der Automobilindustrie?

    Komplexe Geschäftsabläufe und die schiere Menge an Echtzeitdaten machen Künstliche Intelligenz zum nächsten logischen Schritt in der Automobilbranche. Hier sind Geschäftsprozesse eng verzahnt: Die Disposition steht im Zentrum und zwischen den Kernbereichen Produktion, Finanzen, Einkauf und Vertrieb fließen ständig Informationen, Dokumente und Materialien.

    Wir von Proalpha kennen die Bedürfnisse von Automobilzulieferern aus langjähriger Branchenerfahrung. Für zuverlässige Lieferabrufe, EDI-Schnittstellen und Seriennummernverwaltung sind ERP-Systeme mit spezieller Automotive-Ausrichtung von Vorteil. KI-gestützte Lösungen bieten weitere Vorzüge, indem sie Engpässe vorhersagen, Wartungsbedarfe antizipieren und Produktionszyklen automatisch optimieren.

    Besonders bei der Verwaltung komplexer Teileverfügbarkeiten zeigt sich der KI-Vorteil: AI analysiert historische Daten, externe Faktoren und Echtzeit-Informationen, um Ausfallzeiten zu minimieren.

    Wie optimiert KI die Automobilproduktion?

    Künstliche Intelligenz optimiert die Automobilproduktion durch schnelle Qualitätskontrolle, kürzere Entwicklungszeiten und einfachere Datenanalyse.

    Kamerabasierte Prüfsysteme führen Qualitätskontrollen in Sekunden durch. Führende Zulieferer setzen zudem bereits künstlich erzeugte Bilder zur KI-Verbesserung ein. Dadurch verkürzen sich Entwicklungszyklen. Außerdem fungieren KI-Systeme als sprachbasierte Bedienoberfläche für Datenauswertung direkt am Fließband.

    KI in der Automobilindustrie: 7 Anwendungen in der Praxis

    1. Optische Qualitätsprüfung: AI erkennt Lackfehler und Risse in Sekunden.
    2. Synthetische Trainingsdaten KI-generierte Fehlerbilder verkürzen die Entwicklung von 4-6 auf 2-3 Monate.
    3. Predictive Maintenance
      Vorausschauende Wartung verhindert ungeplante Produktionsstillstände.
    4. Echtzeit-Fehlererkennung
      Automatische Bauteile werden direkt am Fließband aussortiert.
    5. Schweißnahtprüfung 
      KI-Kameras kontrollieren Verbindungen zuverlässig.
    6. Sprachassistenten für Produktion
      Mitarbeitende fragen KI per Sprache nach Produktionsdaten.
    7. Autonome Parameteranpassungen
      Systeme optimieren sich selbst bei neuen Produktvarianten.


    Wie sicher sind die Entscheidungen der KI in der Automobilbranche?

    Die Sicherheit von KI-Entscheidungen hängt vom Anwendungsbereich und der Validierung ab. In kontrollierten Umgebungen wie der Produktionsplanung oder Qualitätskontrolle arbeitet KI bereits zuverlässig. Der KI-Einsatz in vollautonomen Fahrzeugen erfordert allerdings strengere Nachweisverfahren.

    Neuronale Netze liefern Ergebnisse, die auf den ersten Blick vielversprechend scheinen. Häufig sind die Ergebnisse aber schwer nachvollziehbar. Die Automobilindustrie steht deshalb vor der Aufgabe, neue Sicherheitsstandards zu entwickeln.

    Sicherheitsrisiken

    Unvorhersagbare Notbremsungen: KI könnte ohne erkennbaren Grund bremsen.

    Fehlinterpretation von Verkehrsschildern: Verschmutzte oder ungewöhnliche Schilder erschweren die Interpretation.

    Versagen bei extremen Wetterbedingungen: Schneesturm oder Starkregen überfordern Sensoren.

    Lösungsansätze

    Mehrere Betriebssysteme: mehrere unabhängige Systeme als Absicherung

    Kontinuierliche Bilddatenvalidierung: permanente Überprüfung der Erkennungsqualität

    Umfangreiche Wettersimulation: Millionen Testkilometer unter allen Bedingungen

     

    So starten Sie mit KI in der Automobilindustrie

    ,,Der Schlüssel liegt darin, KI raus aus den Chefetagen und rein in die Fachabteilungen zu bringen – dorthin, wo die Datenhoheit und das Prozesswissen liegen", so Christoph Kull, President Business Applications bei Proalpha in der IT-Business. ,,Wer jetzt auf eine systematische Integration statt Experimente setzt, wird zu den Vorreitern gehören. Die anderen bleiben im 'Ich-probier's-mal-aus-Modus' stecken."

    Unsere Empfehlung für den Einstieg lautet daher: Starten Sie mit KI in der Automobilbranche in kontrollierten Bereichen wie der Lackfehlerprüfung oder Schweißnahtüberwachung, wo Ihre Fachabteilungen KI-Ergebnisse sofort einordnen und Vertrauen in die Technologie aufbauen können.


    Quellen:

    1Vgl. McKinsey: What technology trends are shaping the mobility sector, https://www.mckinsey.com/features/mckinsey-center-for-future-mobility/our-insights/what-technology-trends-are-shaping-the-mobility-sector.
    2Vgl. ebd.
    3
    Vgl. Proalpha: Anwenderbericht Bürstner GmbH & Co. KG, https://www.proalpha.com/de/referenzen/buerstner-gmbh-co-kg.
    4Vgl. ebd.


    Patrizia Rodacki

    Online-Redakteurin bei Proalpha

    Als Redakteurin bei Proalpha schreibt Patrizia Rodacki über ERP, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Ihr Fokus liegt dabei auf dem industriellen Mittelstand. Sie erklärt anspruchsvolle Technologien so, dass sie für Entscheider und Anwender greifbar und umsetzbar werden.

     

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