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Regulierungs-Overkill: Über die Hälfte der deutschen Mittelständler plant Produktionsverlagerung ins Ausland

Lesedauer: 3 Minuten 25.04.2024 Pressemeldung

  • Neue Studie von proALPHA zeigt Auswirkungen nationaler und europäischer Regularien auf den deutschen Mittelstand; zwei Drittel fühlt sich unter Druck.
  • Auch internationale Wettbewerbsfähigkeit leidet unter Gesetzesvorgaben

Weilerbach, 25. April 2024 – Laut der aktuellen Studie „Deutscher Mittelstand im Regulierungskorsett“ von proALPHA – einem der führenden Anbieter von ERP+ Softwarelösungen für die mittelständische Fertigungsindustrie – sieht sich der deutsche Mittelstand mit starken bis sehr starken Auswirkungen nationaler und europäischer Regularien konfrontiert. Fast zwei Drittel fühlt sich insbesondere angesichts der Datenschutzgrundverordnung (62 Prozent), des kommenden Klimaschutzgesetzes (61 Prozent) sowie des bestehenden deutschen Lieferkettengesetzes (60 Prozent) – unter Druck gesetzt. Mit fatalen Folgen: Über die Hälfte (57 Prozent) der befragten Mittelständler in Deutschland plant aufgrund gesetzlicher Vorgaben die Produktion ins Ausland zu verlagern. Besonders das ESG-Reporting (33 Prozent), das KRITIS-Dachgesetz (32 Prozent) sowie das deutsche Lieferkettengesetz (27 Prozent) sind hierfür die treibenden Faktoren.

Die Studie zeigt zudem, dass nationale sowie europäische Regularien die deutsche Wirtschaft belasten. So wirken sich, laut 37 Prozent der befragten Mittelständler in Deutschland, das ESG-Reporting und der EU Resilience Act nachteilig für die globale Wettbewerbsfähigkeit aus. Obwohl der EU Data Act unter anderem die Grundlage für eine starke digitale europäische Wirtschaft bilden soll, befürchtet derzeit jedes dritte (34 Prozent) Unternehmen aus dem Mittelstand, dass Deutschland aufgrund des Gesetzes seine führende Position im internationalen Wettbewerb einbüße – das gilt im Übrigen auch für das deutsche Klimaschutzgesetz mit 34 Prozent der Befragten.  

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„Der EU Data Act ist ein zweischneidiges Schwert. Während die Politik die Grundlage für Datenräume und neue digitale Geschäftsmodelle in Europa vorantreiben möchte, befürchten die Unternehmen in Deutschland bisher in erster Linie negative Auswirkungen im internationalen Wettbewerb“, so Michael Finkler, Geschäftsführer Business Development bei proALPHA.

"Die Politik – auch in Deutschland – sollte daher alles daransetzen, Initiativen wie Manufacturing-, Gaia- oder Catena-X weiter so zu unterstützen, dass Unternehmen den Mehrwert von digitalen Geschäftsmodellen und Data Sharing – auch fürs Reporting – über föderative Datenräume sehen, um ihre Position im internationalen Wettbewerb zu stärken."

Michael Finkler, Geschäftsführer Business Development, proALPHA

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Nachhaltigkeit und Lieferkette: Mittelstand leidet unter indirekter Reportingpflicht 

71 Prozent der befragten Firmen mit bis zu 500 Mitarbeitenden haben damit zu kämpfen, dass Dokumentationspflichten – etwa beim ESG-Reporting oder der Lieferkette – von den großen Unternehmen an sie durchgereicht werden.

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Das Problem für den kleineren Mittelstand zeigt sich zum Beispiel bei den Regularien zur Lieferkette: Denn laut der Studie von proALPHA fehlen 70 Prozent der Mittelständler in Deutschland Mittel und Ressourcen, um ihre vor- und nachgelagerten Lieferketten zu kontrollieren

Security-Regularien belasten vor allem die kleineren Unternehmen 

Die Studie zeigt auch, dass vor allem kleineren Firmen (bis zu 100 Mitarbeitenden) Sicherheitsvorschriften zu schaffen machen. Im Vergleich zu den größeren Unternehmen (bis zu 500 Mitarbeitende) stimmen sie eher der Aussage zu, aufgrund des EU Resilience Acts ihre Produktion ins Ausland zu verlagern (27 versus 17 Prozent). Beim KRITIS-Dachgesetz – auch hier spielen Sicherheitsthemen eine Rolle – konstatieren mehr kleinere als größere Unternehmen, dass sie aufgrund des Gesetzes eine mögliche Verlagerung der Produktion ins Ausland planen (40 versus 25 Prozent).

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„Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sowohl bestehende als auch kommende Regularien auf nationaler wie europäischer Ebene den deutschen Mittelstand in vielerlei Hinsicht herausfordern – insbesondere in Bezug auf Wachstum, Innovation und internationale Wettbewerbsfähigkeit“, fasst Finkler die Kernerkenntnisse der Studie zusammen. 

Die komplette proALPHA Studie „Deutscher Mittelstand im Regulierungskorsett“ ist hier verfügbar

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