- Neue Studie von proALPHA offenbart die Einstellungen des deutschen Mittelstands zu nationalen und europäischen Regularien
- Mehr als die Hälfte fände Selbstregulierung zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen effektiver
- Transparenz, Planungssicherheit und Klarheit bei Regularien ganz oben auf dem Wunschzettel des deutschen Mittelstands an die Politik
Weilerbach, 14. Mai 2024 – Mehr Selbstregulierung oder staatlicher Aktionismus? Die überwiegende Mehrheit (68 Prozent) der mittelständischen Unternehmen in Deutschland empfindet jedenfalls das Korsett der nationalen und europäischen Regulatorik jetzt schon als zu eng geschnürt. Zudem ist mehr als die Hälfte der Mittelständler (52 Prozent) überzeugt, dass eine Selbstregulierung zum Erreichen der von der Politik vorgegebenen Nachhaltigkeitsziele effektiver wäre. Diese Präferenz unterstreicht die Einstellung der Unternehmen für pragmatischere Ansätze anstelle strikter Vorgaben der Politik. Diese Ergebnisse offenbart eine aktuelle Studie von proALPHA, einem der führenden Anbieter von ERP+ Softwarelösungen für die mittelständische Fertigungsindustrie, über Auswirkungen aktueller und kommender Regularien auf den deutschen Mittelstand und dessen Einstellungen dazu.
Die Studie verdeutlicht darüber hinaus, dass Unternehmen sich mehr Informationen und Orientierung bei Regulierungsmaßnahmen wünschen: 64 Prozent der befragten Mittelständler in Deutschland geben an, dass der kürzlich von der Europäischen Union beschlossene AI Act – auch wenn ungenügend – ihnen zumindest einen Rahmen für ein gewisses Maß an Innovations- und Planungssicherheit bietet. 24 Prozent haben dazu keine Meinung und lediglich 12 Prozent stimmen dem nicht zu.
Generell ziehen drei von vier (72 Prozent) der befragten mittelständischen Unternehmen mehr Pragmatismus einer politikgetriebenen Moralisierung zugunsten der wirtschaftlichen Fortentwicklung vor.
„Oft schießt die Politik über ihr Ziel hinaus. Das zeigt unsere Umfrage etwa beim Thema Nachhaltigkeit oder Lieferkette“, so Michael Finkler, Geschäftsführer Business Development bei proALPHA. „Daher sollten sich Politiker immer auch die Frage stellen, inwiefern gut nur gut gemeint ist und wie sich für Wirtschaft und Gesellschaft ein wirklich nachhaltiges Ergebnis erzielen lässt. Das ist ein bisschen wie in der Schule: Gibt es zu viele Regeln und Vorgaben, besteht die Gefahr, dass sie gerade deswegen weniger Beachtung finden.“
Der Wunschzettel des deutschen Mittelstands an die Politik
Auf die Frage, wie die Politik Unternehmen (mehr) unterstützen könnte, ergibt sich im Mittelstand in Deutschland folgendes Stimmungsbild:
- Größere Transparenz, Planungssicherheit und Klarheit über die zukünftige Zielsetzung – etwa in den Bereichen Nachhaltigkeit, Lieferkette und Künstliche Intelligenz (37 Prozent)
- Vereinfachung des Steuersystems durch weniger Bürokratie und höhere Pauschalen (35 Prozent)
- Kostenausgleich für den erhöhten Administrationsaufwand (33 Prozent)
- Prämien für klimafreundliche Investitionen und bessere Abschreibungsmöglichkeiten (30 Prozent)
- Weniger Regulierung insgesamt (29 Prozent)
- Neue Investitionsanreize, um Deutschland als Standort wieder attraktiver zu machen (29 Prozent)
- Einbindung mittelständischer Unternehmen bei der Gestaltung der Regularien (28 Prozent)
- Ressourcen für die Fortbildung von Mitarbeitenden zu den Regularien (27 Prozent)
"Ein Anreizsystem sowie konkrete Unterstützung scheinen dem deutschen Mittelstand eher zu helfen als ein Tsunami an Regelwerken“, empfiehlt Michael Finkler. „Hier sollte die Politik dem Mittelstand als wichtigsten Treiber für wirtschaftliche Stabilität und Weiterentwicklung mehr Gehör schenken." Michael Finkler, Geschäftsführer Business Development, proALPHA |
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